eine Hand, die einen Weinkorken zwischen Daumen und Zeigefinger hält

Selbsthilfe zur Dehnung im Kieferbereich

Kaumuskulatur spielend leicht gedehnt

Die Kau- und Kiefermuskulatur ist sehr komplex. Nur selten machen wir uns darüber Gedanken, welcher Muskel bei welcher Bewegung in Aktion ist. Erst wenn es irgendwo hakt und vielleicht etwas zwickt, werden wir aufmerksam. 

Kaumuskulatur entspannenDas heutige Leben mit seinen unzähligen Möglichkeiten, aber auch seiner Schnelllebigkeit, kann sehr anstrengend sein. Nicht selten wird entstehender Stress über die Kau- und Kiefermuskulatur abgebaut, was oft auch unbewusst passiert. Dann wird geknirscht und gepresst was das Zeug hält. Im Umkehrschluss heißt das jedoch, dass die Dehnung der Kaumuskulatur auf der Strecke bleibt, was dann zu Beschwerden in der Kieferregion führen kann.

 

Erste Hilfe für die Kiefermuskulatur

Mit diesen kurzen, aber effektiven Übungen haben Sie eine ERSTE HILFE zur Hand, um die Kiefermuskulatur zu dehnen und Beschwerden vorzubeugen. 

Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, atmen Sie ein paar Mal tief ein und aus und kommen Sie zur Ruhe. Führen Sie die Übungen in einer bequemen Haltung im Sitzen/Stehen durch. Bitte achten Sie darauf, dass Ihr Kopf gerade ist und Sie ihre Schultern locker-entspannt hängen lassen. Die Füße sollten guten Kontakt zum Boden haben und sich nicht überkreuzen. 

 

1. Dehn-Übung: Mit Fingern oder Korken

 

Kiefermuskulatur entspannen mit Korken♦ Ihre Finger oder auch ein Flaschenkorken eignen sich hervorragend um die Kaumuskulatur zu dehnen und den Kiefer zu entspannen. 

♦ Sind Sie anfangs sehr vorsichtig, denn die neue Spannung ist noch ungewohnt. Probieren Sie, ob zwei bzw. drei Finger für die Dehnung passen, ob nur die Fingerkuppen oder etwas mehr möglich ist. Wenn Sie lieber mit dem Korken üben, dann „spannen“ Sie ihn vorsichtig längs zwischen die Vorderzähne.

♦ Spielen Sie leicht mit Ihrer Mimik, dann trainieren Sie auch die verschiedenen Gesichtsmuskeln. Testen Sie auch mal, wie es sich anfühlt, vorsichtig auf den Korken zu beißen. 

♦ Ist ein normaler Weinkorken zu groß, schneiden Sie einfach ein Scheibchen ab.
Falls Sie mehr Dehnung wünschen, suchen Sie sich einen größeren Korken.

♦ Ergänzung: Nehmen Sie den Korken quer zwischen Ihre Lippen und versuchen Sie ihn nur mit der Lippenkraft zu halten. Machen Sie dabei keine „Kuss-Schnute“, sondern eher so, als würden Sie die Lippen fest zusammenpressen.
♦ Ihre Zungenspitze sollte dabei relativ locker hinter den oberen Schneidezähnen liegen.

 

2. Übung: Dehnung mit der Hand

 

Entspannung der Kiefermuskulatur durch Dehnung

♦ Nehmen Sie eine entspannte Haltung ein. Rücken und Halswirbelsäule sind möglichst gerade.

♦ Öffnen Sie Ihren Mund so weit wie es möglich ist, der Unterkiefer bleibt dabei völlig locker.

♦ Nun platzieren Sie Ihren vom Zeigefinger abgespreizten Daumen in der Kuhle auf dem Kinn. Bei jeder Ausatmung weiten Sie jetzt die Dehnung der Kiefermuskulatur mit Hilfe von Daumen und Zeigefinger sanft nach unten aus.

♦ Denken Sie an die Kopfhaltung! Vielleicht ist es einfacher, wenn Sie Ihre andere Hand auf die Stirn legen. Ganz ohne Druck, nur so als Orientierungshilfe.

Dehnen Sie Ihre Kiefermuskulatur bitte nur so weit, wie es für Sie angenehm ist. Halten Sie die erreichte Position ein bis zwei Atemzüge, dann lassen Sie vorsichtig los und spüren in die Entspannung hinein. Sie werden sehen, von  Mal zu Mal wird die Lockerung Ihrer Kiefermuskulatur immer besser. 

 

3. Übung: Dehnung mit der Zunge

 

Kiefer entspannen mit Dehnung der Kaumuskulatur

♦ Schieben Sie die angespannte Zunge in Ihre Wangentasche und massieren mit der Zungenspitze den gesamten Wangen-Innenraum. 

♦ Anschließend befühlen Sie bewusst und langsam Zahn für Zahn. So wandern Sie zur anderen Wangen-Seite und wiederholen den Vorgang.

♦ Konzentrieren Sie sich dabei ganz auf Ihre Zunge. Falls es Ihnen schwerfällt, den Mund dabei zu schließen, so lassen Sie ihn leicht geöffnet. Als „Belohnung“ reagiert die Kiefermuskulatur eventuell mit einem kleinen Muskelkater. Also wundern Sie sich nicht…

Bei ernsthaften oder anhaltenden Beschwerden nehmen Sie bitte die Hilfe von einem Arzt oder Heilpraktiker in Anspruch.
Nehmen Sie die neu gewonnenen Informationen nicht zum Anlass, nötige Behandlungen abzubrechen, zu unterbrechen oder gar nicht zu beginnen. Gleiches gilt für die Anwendung von Medikamenten.